Blog

01.05.15 Berlin, Cuvry Straße, die virtuelle Galerie…

‘Google Glass’ wird es nicht mit eingebauter Videokamera geben. …der Datenschutz und die Möglichkeit der ansatzlosen Verbreitung von privatem/geschütztem Material im Netz stehen der ursprünglichen Konzeption entgegen.
Dabei wäre so ausgestattete Hardware ein erster Schritt gewesen, der unter dem Begriff ‘augmented reality’ bekannt gewordenen Technologie ( ‘erweiterte Realität’ kurz für AR ), derzeit ein Nischenprodukt, den Weg in die freie Wildbahn zu bahnen.
Unter AR versteht man im Allg. die Überblendung von Umgebungsaufnahmen mit perspektivisch korrekt synchronisierten, digitalen Inhalten interaktiv und in Echtzeit. Umgebungserfassung als auch die Wiedergabe der Einblendungen sind meist in einer entsprechend aufgerüsteten Brille integriert, …aber Google glass ist jetzt ‘halb-leer’.

Cuvry Straße, Berlin – Abb. 1

AR bietet öffentlicher Kunst neue Möglichkeiten, weil es das Medium des Entwurfs ist, des Provisorischen, und so zeitliche und örtliche Gegebenheiten direkter/schneller aufgreifen kann, als die Kulturmaschine mit ihren Institutionen.
Aber selbst Graffiti klebt jahrelang an der Wand, wird dem eigenen Anspruch, die Geschwindigkeit urbaner Abläufe zu reflektieren, nicht gerecht, und verkommt im Laufe der Zeit zum Touri-Ambiente.  Von ‘Kunst am Bau’, ‘Kunst im Park’ und anderer Kultur-Plaque  hier einmal ganz zu schweigen.

Der erste Auftritt der  ‘Virtuellen Gallerie’ nutzt eine visuelle Nische, die durch die Übermalung der Blu Graffiti an der Cuvry Straße in Berlin im Dezember 2014 entstanden war. Die übermalten Giebel werden zur ‘virtuellen’ Projektionsfläche für Entwürfen, Zeichnungen, Texten.  In der Umgebung platzierte  Hinweisschilder (siehe Abb. 1), die mit Hilfe eines QR Codes  im Internet hinterlegte Bild- und Textmontagen verlinken, und schlagen eine Brücke zwischen der Situation vor Ort und den Konzepten/Montagen die sich auf diese beziehen : Der QR-Code wird von einem Smartphone bzw. Tab (Android ab Jelly Bean) eingelesen. Falls die erforderliche Scanner app nicht bereits installiert ist, kann diese sowohl für Android als auch Apple phones kostenlos heruntergeladen werden.
Nach dem Scannen des Codes wird (der Weiterleitung muss zugestimmt werden) abhängig vom Standort des Betrachters die entsprechende, ‘erweiterte’ Ansicht des Ortes auf Handy oder Tab anzeigt (Abb. 2).

Cuvry Straße, Berlin – virtual gallery – Fotomontage

Auch nach der Übermalung der Blu Grafitti ist die Cuvry Brache das, was man gemeinhin eine ‘photo-opportunity’ nennt. Von der Straße aus gesehen ist der Blick auf die nicht übermalte Graffiti in Bodennähe, die an den Wandflächen der anliegenden Gebäude entlang Front machen, unverstellt. Aus dieser Entfernung betrachtet verlieren sich Abgrenzungen und Konturen einzelner ‘tags’ und ‘pieces’ und verschmelzen zu einem Kunst-Horizont. Eine Metapher dafür wie ‘Stadt’ funktionieren kann.

Der Cuvry – Horizont, hochauflösend!

REF

Folgende QR-Code Scanner werden empfohlen:
Android: Play Store/QR Droid Private,
I-Phone: iTunes/App Store/ Scan
Windows: store/QR Code Reader

 

Update: Zwischenzeitlich wurde die zuvor übermalte Fläche wieder mit Graffiti bemalt. Das Projekt wird an anderer Stelle fortgesetzt.

 

 

< English >
… not yet.

Comments

Leave a Reply